
Am Mittwoch, den 26. März, haben wir als Klasse 10a einen Ausflug zum Künstleratelier von Mischa Kuball gemacht. Einige von uns kannten den Konzeptkünstler bereits durch unser Lilli-Marx-Projekt, bei welchem er auch mitgewirkt und unsere Ausstellung zu der jüdischen Publizistin im Juni vergangenen Jahres miterlebt hat. In diesem Kontext erfolgte die Einladung in sein Atelier.
Zunächst durften wir einen Blick in die Bibliothek des Ateliers werfen, in der unzählige Bücher den Wissensdrang des Künstlers spiegeln. Später ging es in den Keller, in dem Mischa Kuball uns eine Präsentation einer Auswahl seiner insgesamt 800 Projekte vorstellte. So zum Beispiel sein Projekt in der polnischen Stadt Kattowitz, in der er einen „Geisterzug“ fahren ließ und der bei den Betrachtern Assoziationen mit den Deportationszügen zur Zeit des Nationalsozialismus auslöste. Beeindruckend war auch die Klanginstallation res-o-nant im Jüdischen Museum in Berlin, die zum Tanzen anregte und damit in der Tradition einer Erinnerungskultur durch Tanzrituale stand.
In Düsseldorf ist Kuballs wohl auffälligstes Projekt die nun dauerhafte Projektion eines Bildes der alten jüdischen Synagoge auf der Kasernenstraße, die einst das „Herz“ der jüdischen Kultur in Düsseldorf bildete und in der Reichspogromnacht des Jahres 1938 niedergebrannt wurde. Jahrzehntelang stand dort nur ein relativ unaufälliges Denkmal in Form eines dunklen Steinblocks – Mischa Kuball hat die Synagoge nun bildlich zurückgebracht an den alten Standort und lässt sie bzw. die Projektion im neuen Licht erstrahlen.
Gespannt sind wir auf sein neuestes Projekt „eight planets, one star, one world“ im Bilker Bunker, zu dessen Eröffnung wir von dem Künstler persönlich eingeladen sind!
Aurelia

