Am 5. März wird in Chemnitz der alljährliche Friedenstag begangen, wobei es bislang eine schöne Tradition war, Friedensbotschaften nach Chemnitz zu senden.
Im Rahmen dieser Friedensinitiative haben wir folgende Videobotschaft an unsere Partnerschule in Chemnitz geschickt:
Kooperation des Annette-von-Droste-Hülshoff-Gymnasiums, Düsseldorf mit dem Georgius-Agricola-Gymnasium, Chemnitz im Rahmen der Städtepartnerschaft
Interview mit Frau Lehmkühler
Seit wann besteht unsere Partnerschaft mit dem Georgius-Agricola-Gymnasium in Chemnitz?
Die Partnerschaft besteht seit ungefähr einem Jahr.
Wie ist es zu dieser Partnerschaft gekommen? Wer war an der Organisation beteiligt?
Tatsächlich war ich maßgeblich an der Organisation beteiligt. Der Hintergrund ist jener, dass aufgrund der Corona-Pandemie Fördergelder für unsere „Demokratie versus Rechtsextremismus AG“ weggefallen sind. Da mir diese ein wichtiges Anliegen ist, habe ich mich um neue Fördergelder bemüht. Den entscheidenden Tipp für einen entsprechenden Fördertopf gab mir Frau Vogelsang, unsere frühere Sekretärin. Die Förderung war allerdings mit einer Partnerschaft mit der Stadt Chemnitz bzw. einer Schule in Chemnitz verbunden. Nachdem ich Empfehlungen durch Mitarbeiterinnen der Städte Düsseldorf und Chemnitz bzgl.besonders pädagogischer Schulen bekommen hatte, entschied ich mich aufgrund der Website für das Agricola-Gymnasium. Ich schrieb dann eine E-Mail und bekam von der nunmehr leider ehemaligen Schulleiterin der Schule, welche ursprünglich aus dem Raum Düsseldorf kommt, ein sehr positives Feedback auf unsere Anfrage.
Was haben wir bis jetzt zusammen mit dem Agricola-Gymnasium gemacht?
Leider konnten wir noch nicht allzu viel zusammen machen. Wir haben auf Anfragen der Stadt Chemnitz bisher zwei Friedensbotschaften für den Friedenstag am 5.März nach Chemnitz geschickt, um die Städtepartnerschaften hervorzuheben, und haben auch eine sehr eindrucksvolle Grußbotschaft der Chemnitzer erhalten. Ich habe im Verlauf des letzten Jahres viele Gespräche und Videokonferenzen mit den Kolleginnen und Kollegen in Chemnitz geführt. Im Januar war auch ein Besuch der Schülerinnen und Schüler der AG „Demokratie versus Rechtsextremismus“ geplant, welcher bedingt durch den GDL-Streik leider ausgefallen ist.
Sind bereits weitere Aktionen für die Zukunft geplant?
Zurzeit noch nicht konkret. Ich warte noch auf eine Antwort der Chemnitzer, wann wir unseren Besuch – hoffentlich noch bis Ende dieses Schuljahres – nachholen können. Danach ist die Idee, sich abwechselnd im Rahmen von Projektwochen oder Aktionen von besonderem Interesse zu besuchen. Weil die Schienenverhältnisse streikbedingt nach wie vor unsicher sind, besteht die Idee, mit dem Bus nach Chemnitz zu reisen. Da steht aber noch die Frage der Finanzierung im Raum.
Was erhoffen Sie sich darüber hinaus mit der Partnerschaft unserer Schule bewirken zu können?
Bis jetzt finde ich die Idee, einen Kontakt in Ostdeutschland zu haben, sehr schön, vor allem, dass unsere Schülerinnen und Schülern ein Pendant am Agricola-Gymnasium haben bzw. haben könnten, finde ich toll. Wir wollen ja in einen Austausch kommen und uns gegenseitig kennenlernen. Auf übergeordneter Ebene ist auch ein Vergleich der Strukturen der Bundesländer interessant. Mir ist aufgefallen, dass in Sachsen zum Beispiel einiges anders organisiert ist. Durch unsere Partnerschaft wollen wir uns nach Möglichkeit gegenseitig Impulse geben, um im besten Fall auch die eigene Schule weiterzuentwickeln. Zum Beispiel begehen die Chemnitzer an ihrer Schule jedes Jahr einen Toleranztag – das finde ich auch für unsere Arbeit an einer eigenen Schulverfassung bzw. ihrer praktischen Ausgestaltung interessant.
Wie ist die Resonanz der Schülerinnen und Schüler? Gab es bisher viel Engagement?
Die Resonanz ist noch nicht allzu groß, da der ganze Ablauf durch den verschobenen Besuch ins Stocken geraten ist, dabei habe ich den Eindruck, dass die Bereitschaft, einander kennenzulernen, auf beiden Seiten groß war bzw. ist. Nach meinem Empfinden ist uns eine große Gastfreundschaft in Chemnitz entgegengebracht worden, denn schließlich waren einige Familien bereit, für uns Tür und Tor zu öffnen, obwohl sie uns noch nicht persönlich kennen. Das ist nicht selbstverständlich. Wir sind sehr dankbar dafür und unsere Schülerinnen und Schüler würden sich, denke ich, außerordentlich darüber freuen, wenn wir unseren Besuch noch in diesem Schuljahr nachholen können.
Das Interview führte Maxim Ostermann aus der 10c