Im Gespräch mit unserer Schulsozialarbeiterin Jasmin Keller

27. Mai 2023 | Kategorien: Aktuelles, Allgemein, Eltern

Zwei Schülerinnen aus der Schülerreporter*innen-AG haben unserer Schulsozialarbeiterin Jasmin Keller einen Besuch abgestattet und sie interviewt.

Jasmin Keller

Wie lange sind Sie schon hier am Annette?

Ich bin seit Mai 2022 am Annette, also jetzt ein Jahr.

Und machen Sie Ihren Job hier immer noch gerne?

Ja, ich arbeite sehr gerne hier. 

Wie ist es denn für Sie, seit Frau Schröder hinweg ist? 

Das war am Anfang erstmal eine Umstellung und ich finde es auch immer noch schade keine Kolleg*in zu haben.  Zum Glück kommen ja viele Schüler*innen und Lehrer*innen zu mir, dass ich fast nie alleine bin.

Wenn Sie sich den ganzen Tag die Probleme von den Schüler*innen anhören, wie verarbeiten Sie es denn selbst, sich den ganzen Tag mit Problemen beschäftigen zu müssen?

Ich höre mir ja nicht nur Probleme an, meine Arbeit am Annette ist ja zum Glück ganz vielfältig. Es kommen zwar viele Schüler*innen zu mir, die etwas auf dem Herzen haben, aber es gibt auch genug Momente, in denen gemeinsam gelacht wird. Ich finde, dass Humor immer hilfreich ist, auch in schwierigen Situationen.

Meine Familie und mein Hund sind ansonsten ein toller Ausgleich für mich.

Und wenn Sie Anliegen oder Probleme haben, wo gehen Sie denn dann hin? An wen wenden Sie sich?

Ich spreche mit meiner Familie und Freundinnen, wenn mich etwas beschäftigt.

Und um ein bisschen Ihre Schwerpunkte hier zu thematisieren: Wie können Sie den SchülerInnen ganz konkret helfen?

Ich biete unterschiedliche Angebote an, wie z.B. die Einzelberatung;  SchülerInnen kommen mit einem Problem oder Sorgen zu mir kommen und wir suchen gemeinsam nach Lösungen. Das muss nicht immer mit der Schule zu tun haben, das können auch Schwierigkeiten mit der Familie sein, Streitigkeiten mit Freunden, oder, oder, oder.

In der 2. Pause habe ich eine „offene Tür“, um Fragen zu stellen, Termine auszumachen, getröstet zu werden oder um die Pause bei mir zu verbringen. Alle Schüler*innen sind willkommen.

Und dann sind weitere wichtige Schwerpunkte das Soziale Lernen, die Klassencoachings, die Begleitung der neuen Fünftklässler*innen, Workshops und die Streitschlichtungen und noch viel mehr. Am liebsten begleite ich natürlich die Wandertage.

Was ist denn der größte Schwerpunkt an Problemen, mit denen Schüler*innen zu Ihnen kommen? Also sind das eher private Probleme oder eher schulische Angelegenheiten?

Das ist sehr unterschiedlich und kommt auch ein bisschen auf das Alter an. Ich habe zurzeit viele Schüler*innen, die mit Schulstress zu mir kommen, die zum Beispiel Blackouts in den Klassenarbeiten haben oder Schwierigkeiten mit dem Lernen. Manche haben aber auch Probleme in der Klasse oder auch mit Lehrer*innen.

Ich aber auch viele Schüler*innen, die mit privaten Problemen zu mir kommen; also mit Liebeskummer, Einsamkeit, Streit mit den Eltern/ Freunden, Selbstzweifeln, das ist wirklich sehr individuell.

Gibt es Themenbereiche oder Altersklassen, mit denen Sie besonders gerne zu tun haben?

Mir ist das Thema „Mental Health“ sehr wichtig, deshalb mache ich in diesem Bereich sehr viel.

Ich mag besonders gern die Vielfalt der Schüler*innen und ihre Themen, das ist eine bunte Mischung und das macht mir sehr viel Spaß.

Was machen Sie gerne in Ihrer Freizeit?

Ich verbringe viel Zeit mit meiner Familie und gehe gern mit unserem Hund spazieren. Ich mag auch Lesen, Kino und Essengehen. Und manchmal ist Nichtstun das Beste.

Was wollten Sie denn werden, als Sie jünger waren?

Es ging tatsächlich schon immer in die Richtung, in die ich schlussendlich gegangen bin. Als Kind wollte ich abwechselnd Lehrerin oder Journalistin werden und habe mich auch für Psychologie interessiert. Ich finde als Schulsozialarbeiterin habe ich alle drei Berufe ziemlich gut vereint.

 Wenn Schüler*innen auf Sie zukommen, mit welchen Personen reden Sie denn noch darüber?

Erstmal mit niemanden. Jede/r Schüler*in, der/die zu mir kommt, kann darauf vertrauen, dass alles unter uns bleibt, ich habe eine Schweigepflicht. Sollte es mal wichtig sein, mit weiteren Personen zu reden, dann bespreche ich das immer mit der/dem Schüler*in. Mir ist es wichtig, dass sich die Schüler*innen bei mir sicher fühlen und wir gemeinsam Probleme lösen können.

Wenn Sie sich nochmal entscheiden könnten, ob Sie genau so den Weg gehen, den Sie  gegangen sind, würden Sie sich nochmal genau so entscheiden?

Ja, auf jeden Fall. Ich arbeite sehr gerne hier!

Helena A. (8f)