Jeder Lateinschüler hofft, dass er nach der Prüfung für das Latinum an dieser Kursfahrt teilnehmen kann: Der Romexkursion.
Am Freitag, dem 01.07.2011, war es auch für die Schüler der Lateinkurse in den Stufen 10 und 11 und die begleitenden Lehrer Frau Staier, Frau Märtin, Herrn Pütz und Herrn Schulz-Köttgen soweit: endlich konnten sie sich mit gepackten Koffern am Düsseldorfer Flughafen treffen. Die Stufe 11 hatte zuvor ein gemeinsames T-Shirt für den Kurs vorbereitet, welches nun angezogen und auch eines an Frau Staier übergeben wurde. Stolz sind alle damit in den Flieger gestiegen, um nach einem ca. 2-stündigen Flug in der historischen Stadt Rom zu landen.
Nach der Ankunft am Abend bezogen Schüler und Lehrer ihre Zimmer und trafen sich zum ersten gemeinsamen Abendessen im Restaurant. Für manche früher, für manche später ging es dann ins Bett, denn nicht nur am nächsten Morgen, sondern an allen anderen Tagen wartete ein straffes, aber interessantes Programm, mit welchem Rom und Umgebung erkundet und erlebt werden sollten.
Für jedes wichtige Monument, das wir auf unserer Reise betrachten sollten, hatte ein Schüler ein Referat vorbereitet, welches wir uns an Ort und Stelle anhörten.
So war es auch, als wir am Samstagmorgen das Forum Romanum betraten und nun endlich einmal selbst auf dem wohl wichtigsten Platz in der römischen Geschichte standen. Nachdem wir dort alle Sehenswürdigkeiten, wie zum Beispiel die Überreste der Rostra, des Vestalinnen-Tempels oder den Titusbogen betrachtet hatten und die Schülerreferate gehalten worden waren, verließen wir das Forum und sahen uns noch die gegenüberliegenden Kaiserforen an.
Am nächsten Tag besichtigten wir erst die Caracalla-Thermen. Wahrscheinlich niemand hatte damit gerechnet, dass diese Bauwerke so riesig und teilweise gut erhalten sind. Danach fuhren wir unter anderem nach Ostia, der ehemaligen Hafenstadt Roms. In Ostia findet man sogar noch heute viele Gebäude aus der Zeit der Römer fast vollständig erhalten vor. So konnten viele damals wichtige Orte in der Stadt aufgesucht und erkundet werden. Auf der Hauptstraße, der Decumanus Maximus, ging man an Wohnhäusern, ehemaligen Tavernen und Läden, aber zum Beispiel auch am damaligen Amphitheater vorbei, welches sogar heute noch für sommerliche Veranstaltungen genutzt wird. Da es wieder ein sehr heißer Tag war, wurde richtig um Schatten- und Sitzplätze gekämpft, wenn ein Referat gehalten wurde. Mit der berühmten Engelsburg schlossen wir dann diesen Tag vollkommen erschöpft ab.
Für den Montag war die Besichtigung des Vatikans und des Petersdoms geplant. Da die Orientierung in einer so großen Stadt doch manchmal schwer fällt, erreichten wir nur knapp den gebuchten Führungstermin. Die Führungen waren zwar sehr lang, doch unsere Führer bemühten sich es interessant und spannend zu gestalten. Die Gebäude und allgemein die Gestaltung des Doms und des Geländes waren ziemlich eindrucksvoll und hinterließen einprägsame Erinnerungen. Der Nachmittag war zur freien Verfügung und viele begannen diesen mit einer leckeren italienischen Pizza. Fast an jeder Straßenecke kamen Kellner aus ihren Restaurants und versuchten, einen mit ihrer Karte hinein zu locken. Am Abend zeigten die Lehrer uns einen sehr belebten Platz in der Innenstadt von Rom, die Piazza Navona.
Für den Dienstag und Mittwoch standen noch weitere Sehenswürdigkeiten auf dem Programm, von welchen die eindrucksvollste definitiv das Colosseum war, vor allem für diejenigen, die es bisher nur von Bildern kannten. Wie trickreich die Römer damals schon gebaut hatten – mit einem flutbarem unteren Bereich für Seeschlachten zum Beispiel – war ziemlich erstaunlich. Einige von uns haben sich das Colosseum nachts auch noch einmal von außen mit Beleuchtung angeguckt. Selbst dann entwickelt sich eine umwerfende Atmosphäre. Die Freizeit nach dem Programm am letzten Tag wurde vor allem von den Mädchen sehnlichst erwartet – denn nun hatten sie noch Zeit zum Shoppen in der Modemetropole Rom.
Für die Zeit nach dem Abendbrot gab es oft ein freiwilliges Programm. Schon am Anfang unserer Reise zeigten unsere Lehrer uns den Trevi-Brunnen und die Spanische Treppe, die wir mit unseren Bahntickets sehr leicht erreichen konnten. Dort wimmelte es förmlich von Menschen. Überall Touristen mit Kameras und aufdringliche Straßenverkäufer mit blinkendem und quietschendem Schnickschnack. Daran merkte man deutlich, dass Rom tatsächlich ein Touristenmagnet ist. Und doch wurden die Spanische Treppe und der Trevi-Brunnen Anlaufpunkt für viele Schüler, die häufig ihre Abende, auch ohne Aufsicht der Lehrer, dort verbrachten. Die Gruppen und Stufen wurden dabei durchmischt und man hatte die Chance auch Andere kennenzulernen, die man sonst im Alltag nicht so häufig sieht.
Fragt man uns heute, wird jeder sagen, dass vor allem die Minuten und Stunden am Trevi-Brunnen einfach magisch waren. Einen so wunderschönen, einzigartigen Ort sieht man selten. Da blendet man selbst die tausend anderen Touristen aus, die um den besten Platz für ein Foto kämpfen und ab und zu die Ellbogen ausfahren.
Zusammenfassend kann man sagen, dass diese Fahrt kulturell eine riesige Bereicherung war. Vielleicht wären einige von uns irgendwann mit Eltern oder alleine nach Rom gefahren, um die Stadt zu erkunden, aber so viel gesehen und erfahren hätten sie nie. Alles in allem war es also eine spannende Fahrt mit: heftigem Sonnenbrand, zigtausend Fotos, Blasen an den Füßen, ganz vielen Treppenstufen, nächtlichen Einbrüchen, ausgefallenen Klimaanlagen, leckerem Essen (Pizza, Pasta und Gelato), Gemaule über Hitze usw. zwischendurch – aber doch vor allem sehr, sehr viel Spaß!