Unser Ausflug in den Archäologischen Park nach Xanten

17. Oktober 2014 | Kategorien: Aktuelles, Latein, Sprachen, Veranstaltung

Die zwei Lateinkurse in der Jahrgangsstufe 7 haben zu Schuljahresbeginn den Archäologischen Park Xanten, kurz APX, besucht. Wir fuhren mit Frau Staier und Frau Maerker in einem Bus dorthin. Dann betraten wir den Park und von da aus sah man sofort das Amphitheater. Die beiden Lehrerinnen gaben uns zuvor eine Rallye, die wir dann in Gruppen bearbeiten sollten. Alle Gruppen sind euphorisch durch den Park gerannt, um nach den entsprechenden Antworten zu suchen. Dabei hat man viele Sachen entdeckt, über die wir im Unterricht schon einmal gesprochen hatten. Am Interessantesten war für mich das Amphitheater. Nach der Rallye nahmen wir an einer Führung durch den Park teil. Die Führerin erklärte alles sehr genau, sodas s man alles auch gut verstehen konnte. Sie zeigte uns beispielsweise, wie früher ein Zimmer bei den Römern aussah. Dort stand einfach nur das Nötigste zum Leben: lediglich ein Bett, und ein Tischchen. Sie zeigte uns auch wie Toiletten (latrinae) und die Thermen (thermae) aussahen. Das Wasserbecken benutzten die Besucher als Wunschbrunnen, aber die Führerin meinte, dass es eigentlich gar keiner sein sollte. Die Führung endete im Amphitheater, wo wir dann zusammen ein Gruppenbild geschossen haben. In der Mittagspause durften wir im ganzen Park in Kleingruppen herumlaufen. Viele gingen auf den Spielplatz oder setzten sich auf die gemütlichen Bänken im Amphitheater. Danach folgten die verschiedenen Workshops. Man durfte zwischen Wachstafeln, Stationen in der Legion und römischen Spielen wählen.

Wachstafeln
Ich hatte mich für den Workshop „Wachstafeln“ entschieden, die die Römer als Schreibmaterial nutzten. Zuerst wurden wir in einen kleinen Raum geführt und sprachen über die verschiedenen Begriffe einer solchen Tafel.

Da gibt es zum Beispiel den „Stilus“, das ist ein Griffel aus Holz, Knochen oder Bronze, mit dem man zum einen schreiben und zum anderen radieren, also das Wachs glätten, konnte. Die Wachstafel hieß in der Fachsprache „Tabula Cerata“, sie wurde als Notizzettel für Schulaufgaben und für Rechnungen benutzt. Für längere Briefe wurden mehrere Wachstafeln zu einem sogenannten „Codex“ zusammengebunden.

Aber zurück zum Workshop. Wie entstand nun so eine Wachstafel? An alle Teilnehmer wurden kleine Holrahmen und Holzstückchen verteilt, die wir als eine Art Erhebung auf den Rahmen kleben sollten. Dann wurde Wachs erwärmt und mit einer Kelle in die Rahmen gefüllt. Das ergab dann die Wachstafel.

Während das Wachs trocknete, bastelten wir uns unseren eigenen „Stilus“ aus Holz. Dafür bekamen wir einen kleinen Holzstab, den wir auf der einen Seite ganz spitz und auf der anderen Seite in eine Art Spachtelform schmirgeln sollten. Mit der spitzen Seite wurde geschrieben und mit der Spachtelseite „radiert“.

Fertig war nun unsere Wachstafel, die wir zuerst beschriften und dann mit nach Hause nehmen durften. Jetzt hat jeder einen kleinen Teil „altes Rom“ in seinem Zimmer.

Stationen in der Legion

Bei Stationen in der Legion konnten wir uns zuerst als Legionär verkleiden. Der Workshop fand in dem Freilichtmuseum, das auch zum Park gehörte, statt. In römischer Zeit konnte man nur als Mann Legionär werden und man durfte nicht verheiratet sein. Unsere Leiterin zeigte uns die verschiedenen Verteidigungsgeräte, die man zum Kämpfen brauchte wie z.B. ein Kurzschwert „gladius“, einen Wurfspeer „pilum“ und einen Helm „galea“, sowie auch die Kleidung, die man tragen musste. Wir dürften alles anprobieren und anfassen. Das war toll! Am Ende des Workshops marschierten wir sogar in voller Montur als römische Legion durch das Museum und folgten den Befehlen unseres Anführers. Die Blicke aller Besucher waren auf uns gerichtet…

Römische Spiele

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im Archäologischen Park Xanten erfährst du im Workshop „Römische Spiele“, welche Spiele die Römer früher spielten. z.B.: Römisches Backgammon, Schach, Mühle und auch Kartenspiele. Sie würfelten mit Schafs- oder Ziegenknochen, unter anderem aber auch mit normalen Holzwürfeln, die wir heutzutage selbst benutzen. Zum Spaß spielten die Kinder mit Steinen, Stöcken, Knochen und Holzwürfeln. Sie erfanden selbst immer neue Wurf- und Treffspiele. Die Spielfelder ritzten sie mit Stöcken in den Boden. Die Erwachsenen dagegen spielten schon Brettspiele mit Figuren. Im Unterschied zu den Kindern spielten Erwachsene auch um Geld. Weil sie irgendwann Haus und Hof verspielten, wurden Wettspiele verboten, außer an einem mehrtägigen Fest zwischen dem 17. und 23. Dezember. Ich hoffe, du konntest etwas lernen.

Ein Besuch im APX lohnt sich. Valete!

(Joel Bocksch 7b, Laura Janson 7c, Jana Wolf 7b)

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